Der Osten Bali`s

Auf zur letzten Station, den Osten Balis. Hier ist auch mal bißchen Zeit für Schwimmen, Strand, Lesen - also Urlaub pur eingeplant. In Padang Bai fanden wir eine wunderbare Unterkunft in der obersten Etage einer Homestay mit Blick auf das Dorf und den Hafen, wo täglich vielmals die Fähre nach Lombok ab- und von dort anlegt.

Das nächste mal werden wir wohl gleich hierher fahren, zumal unser netter Wirt uns versprach, wenn wir wiederkommen, holt er uns in Denpasar am Flughafen ab, und wir können dann am Ort ein Auto (noch dazu billiger) ausleihen. Und vor allem, man erspart sich den Verkehrsstreß im Süden. Padang Bai ist ein kleines Fischerdorf. Ruhig, zwar gibt es auch hier zunehmend Touristen, aber das sind fast ausschließlich Rucksacktouristen. Man kann sich richtig wohlfühlen Am Dorfstrand liegen bunte Fischerboote, die den balinesischen Göttergestalten nachempfunden sind.
 

Im Ort ein paar Fischrestaurants, Warungs und Homestays, dazu zwei kleine Hotels. Ansonsten herrscht hier wirklich Bali vor. Zum Baden muß man eine kleine Wanderung über einen Berg machen, ca. 20 Minuten, dann gelangt man an einen ganz weißen kleinen Sandstrand in einer Bucht, wo man sich ausgezeichnet erholen kann.
 

Nur beim Schwimmen gilt es aufzupassen wegen der Felsen im Wasser. Solche kleine Buchten soll es noch ganz viele zu erkunden geben. Nach der anderen Seite vom Dorf weg war eine andere Bucht, die soll besonders geeignet sein zum Schnorcheln.
Auf dem Weg gen Osten hatten wir uns schon Klungkung (heute Semarapura), ein Marktfleckchen am Fuße des Gunung Agung, des höchsten Berges Balis (über 3 000 m hoch) angeschaut. Im Zentrum befinden sich an einer großen Straßenkreuzung der Taman Gili (ein Wasserbecken mit kleiner Insel, ein Pavilon mit balinesischer Wand- und Deckenmalerei und vor allem die Kerta Gosa).
 

Kerta Gosa ist die Gerichtshalle von Klungkung aus dem 18. Jh. Die wunderschöne Deckenmalerei verdeutlicht das Strafgesetzbuch von Bali, jede Straftat ist gemalt und zugleich die Strafe, die man zu erwarten hat. Eine eindrucksvolle Malerei im traditionellen Wayang Stil, der heute nur noch in einem kleinen Dorf nahe Klungkung gepflegt wird.
 

Auf der Kreuzung selbst steht ein überdimensionales Denkmal, das an den rituellen Selbstmord im Kampf gegen die holländischen Kolonialisatoren erinnert.

Früh waren wir jetzt immer baden und nachmittags die Gegend erkunden. Denn auch hier begann es am Nachmittag fast immer zu regnen, und wenn nicht am Nachmittag, dann am Abend.

Im Dorf lernen wir einen jungen Mann kennen, 24 Jahre alt, Fischer. Ein hochintelligenter Mann, hat sich ganz allein Englisch beigebracht und erstaunlich gut. So können wir uns lange und intensiv mit ihm unterhalten. Er hat ein 2jähriges Kind, das zweite ist unterwegs. Sein Familie und die Eltern, die nicht mehr arbeiten können, muß er ernähren. Es gelingt ihn mit seinem Fischfang sowie dadurch, daß er dann und wann Touristen mit raus aufs Meer zum Fischen nimmt bzw. sich auch als Driver ein bißchen Geld dazuverdient. Aber eigentlich möchte er etwas ganz anderes arbeiten, am liebsten in einer Bank. Deshalb war er 3 Jahre im Süden in Denpasar, um sich das nötige Geld zu erarbeiten. Man höre und staune, nicht um eine Ausbildung zu machen, sondern Geld braucht er, um einen Job zu bekommen. Korruption ist überall auf Bali vorherrschend, sogar bei der Berufswahl. 2 Mio. Rupien Schmiergeld, wenn man in einer Bank eine Anstellung finden will, etwas weniger, um Lehrer oder Polizist zu werden. Dieses Geld hat er natürlich nicht zusammenbekommen, so arbeitet er weiter als Fischer.

Auch hier im Osten haben wir lange nicht alles geschafft, was wir eigentlich sehen wollten. Vor allem hatte ich vor, den Gunung Agung, den mit über 3000 m höchsten Berg Balis zu besteigen. Das soll man in der Nacht bei Vollmond (natürlich nur mit Führer) machen. Etwa 4-5 Stunden Schwerstarbeit. Der Sonnenaufgang oben auf dem Berg erlebt soll aber dann alle Strapazen vergessen lassen. Wir konnten es leider nicht kontrollieren, obwohl wir Vollmond hatten, als wir in Padang Bai waren. In der Regenzeit soll man es lieber sein lassen, weil es doch recht gefährlich ist. Auch den Batur-See und den Gungung Abang (ein Kraterberg mit noch aktivem Krater) haben wir nicht mehr geschafft.

Gesehen haben wir noch den Muttertempel, den Tempel Besakih am Hange des Gunung Agung, der Tempel aller Tempel in Bali. Dies ist eigentlich ein ganzer Komplex von Tempeln.


© by Christa & Dieter 08.07.2001