Pura Penataran
Jedes ehemalige Königshaus, jeder Familienclan, jede Berufsgruppe hat hier
seinen eigenen Tempel. Der bedeutendste ist der Pura Penataran - einst der
Tempel des Königshauses von Klungkung. Die Lage dieser Tempelanlage am Hange des
Berges ist einmalig. Leider waren wir hier nicht vom Pech verschont. Nicolas,
der schon öfter auf Bali war und mir viele wichtige Hinweise gegeben hat, für
die ich ihm hiermit sehr danken möchte, hatte uns empfohlen: auf keinen Fall
einen Führer nehmen, die sind hier mehr als aufdringlich. Also, mit dem
Reiseführer in der Hand gelang es uns, alle Führer abzuwimmeln. Um zum Tempel zu
kommen, muß man zunächst ca. 500 m bergan steigen - immer vorbei an den
verschiedensten Händlern, die einem etwas verkaufen wollen.
Nicht gerade geeignet, um sich besinnlich auf einen Tempelbesuch einzustellen.
Zu allem Übel begann es dann auch noch stark zu regnen. Als wir am Eingang
waren, wollte man uns Regenschirme geben. Zum Glück habe ich eine
Regenschirmphobie und konnte damit noch schlimmeres verhindern. Dann kamen zwei
junge Männer in ihren religiösen Gewändern auf uns zu und erklärten, sie seien
Angestellte des Tempel, dürften keine Führungen machen, aber da gerade eine
Zeremonie sei, wollten sie uns behilflich sein, etwas zu sehen. Sie haben uns
dann herumgeführt, auch eine Menge interessantes erklärt, so richtig konnten wir
es aber gar nicht aufnehmen bei dem Regen und nebenbei waren immer weitere
Regenschirme abzuwehren.
Am Ende verlangten sie von uns jeder 10 Dollar. Uns hat es bald die Schuhe
ausgezogen. Gerne hätten wir ihnen freiwillig etwas gegeben, weil sie uns
zunächst nett erschienen waren, aber das im Namen einer Religion war uns
Atheisten dann doch zuviel. Dann kamen auch noch die Regenschirmaufdränger und
wollten auch dafür noch Geld. Leider war der Besuch des Muttertempels so für uns
nicht das schönste Erlebnis auf Bali. Aber dies war auch die einzige so absolut
negative Erfahrung in diesen Tagen.
© by Christa & Dieter 08.07.2001