Taman Lembah
Geplant waren an diesem Tag noch: Taman Lembah (eine kleine Parkanlage mit
wildromantischer Schlucht und Höhle) und Taman Mumbul (kleiner Badesee mit
Tempel). Aber aufgrund der Magenprobleme von Dieter haben wir das lieber
ausfallen lassen, zumal es mit längeren Wanderungen verbunden gewesen wäre. So
erfreuen wir uns wenigstens beim Vorbeifahren an den herrlichen kunstvoll
angelegten Reisterassen, auf die man hier überall stößt.
Unterkunft am Rande des Dorfes Penebel in einem wunderschönen Rambutangarten
(Rambutan ist ein Obstart, eine rötlich-gelbe Frucht mit süßem, weißem
Fruchfleisch) inmitten von Reisfeldern. Herrliche Ruhe und Vogelgezwitscher,
abends dazu ein Froschkonzert. Es war wunderbar dort.
Nur die Sanitäranlagen waren nahezu alle irgendwie defekt. Wir waren die
drei Tage auch fast die einzigen Gäste, man kann nur hoffen, daß diese
Bungalowanlage überlebt. Die Wirtin - eine ganz nette einfache Frau - hat uns
jeden Abend ein Stück weiter in das Leben des balinesischen Volkes eingeführt.
Zum Beispiel haben wir von ihr auch erfahren, wie teuer Schulbildung auf Bali
ist. Die normale Grundschule ist noch am billigsten, wobei auch hier noch die
Schuluniform hinzu kommt. Eine Vorschule ist sehr teuer und ebenso der Besuch
der Seniorschule (ab Klasse 5). Also für viele Kinder unbezahlbar... .
Von Penebel aus habe wir eine Menge interessante Dinge gesehen. Leider begann
mit unserer Ankunft hier die Regenzeit. Und da wir uns im Vorfeld des Berglandes
befanden, konnten wir mit Regen spätestens ab Mittag rechnen. Das hat natürlich
die Bewegungsfreiheit mächtig eingeschränkt.
Was ist erwähnenswert: mehrere Hotsprings, schöne Wasserfälle u.a. Wir besuchten
(per Auto) den Muschelberg (Gunung Batukau), einen 2276 m hohen Vulkan. Darauf
befindet sich mitten im Dschungel der Tempel Pura Luhur Batukau. Da hier wenige
Touristen herkommen, war alles sehr beschaulich und besinnlich. Man konnte in
der Dschungellandschaft ein bißchen spazieren gehen, am Rande eines großen
Teichs verharren. Aber leider vertrieb uns auch hier sehr schnell wieder der
Regen. Das war aber noch erträglicher als es König Buleleng aus Nord-Bali hier
ergangen war, der um 1600 einen Krieg gegen den in diesem Gebiet herrschenden
König geführt hatte und den Muschelberg erobern wollte. Den schlugen nämlich -
so die Geschichte - Millionen von Wespen in die Flucht, eine Vergeltung der
erzürnden Götter.
Auch hier fiel die geplante Wanderung fast ins Wasser. Das Stück, das wir auf
dem Weg zum Dschungelgebiet gelaufen waren, war für Dieter zudem ein
Horrorstück, da wir immerzu an Hunden vorbei mußten. Dabei waren die alle völlig
gefahrlos, haben nur gebellt, um ihre Hütte zu bewachen. Es soll auf Bali nur
eine Hunderasse, die wirklich gefährlich ist, geben. Das ist eine langhaarige
Rasse, und sie ist im wesentlichen in einem Dorf in den Bergen konzentriert. Ich
konnte leider Dieter nicht zur Besichtigung bewegen.
© by Christa & Dieter 08.07.2001